24.März Aufbruch
Wir fahren bis Beckenried an den Luzerner See und übernachten im Hotel Seerausch. Hier haben wir vor einem Jahr auch schon mal einen Zwischenstop eingelegt. Diesmal hatten wir sogar ein Zimmer mit seitlichem Seeblick, aber das Wetter war genauso regnerisch wie beim letzten Mal. Auf jeden Fall habe ich dort dann abends den teuersten Burger ever gegessen. Schweiz halt….

25.März Weiterfahrt nach Ancona
Das gebuchte Agriturismo Il Colle Dei Lecci liegt nur 3 km von Ancona entfernt. Zugang bekommen wir über den zugesandten Schlüsselcode, so dass wir uns auf die Restaurantempfehlung bei Google- bzw. Tripadviser verlassen müssen. Alle angesteuerten Restaurants sind entweder geschlossen oder es gibt sie gar nicht mehr. So kaufen wir im Supermarkt einige leckere Sachen an der Frischetheke und treten durchnäßt den Rückweg in unser Hotel an. Die Küste hier ist mega häßlich: der Strand, gesäumt von jetzt noch verbarrikandierten Hütten, erstreckt sich hinter der vielbefahrenden Küstenstraße und einer Bahntrasse, so dass wir froh sind auf einem Hügel im Grünen mit Blick auf den Hafen in Ancona zu übernachten.
26.März Rundgang durch Ancona und Einschiffung nach Igoumenitsa
Wir besorgen unsere hinterlegten Schiffstickets am Hafen und gehen von dort aus in die Stadt. Ancona ist keine wirklich schöne italienische Stadt, denn sie wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. So mag bei uns – auch angesichts des schlechten Wetters – keine rechte Italienstimmung aufkommen. Wir besuchen die wichtigsten Plätze und Kirchen, trinken einen Capuccino in der gerade in Renovierung befindlichen Markthalle und essen mittags in einer netten Gaststätte. Wir fahren dann zum Einschiffungshafen und stellen uns in die Reihe der wartenden Fahrzeuge. Die Superfast Ferry III soll um 19 Uhr ablegen und ist recht pünktlich. Bei der Abfahrt ins Unterdeck des Schiffes merken wir gerade noch rechtzeitig, dass die Durchfahrthöhe für unseren Bulli nicht ausreicht und machen uns auf die Suche nach dem zuständigen Einweiser, der uns dann einen anderen Platz, direkt vor der Ausfahrtsrampe, zuweist. Gut, dass nicht so viel los ist und wir den Verkehr nicht aufhalten. Wir haben eine Aussenkabine gebucht. Die See ist ziemlich kabbelig und alles vibriert, schaukelt und scheppert. Für Elisabeth keine guten Bedingungen für eine erholsame Nacht. Manfred schläft allerdings, wie immer, wie ein Höhlenbär im Winterschlaf. Das Frühstück am anderen Morgen ist krass überteuert und schlecht, so sind wir froh, das Schiff um 14.30 Uhr endlich verlassen zu können. Exakt bei der Ausfahrt vom Schiff bricht ein schlimmer Gewitterschauer los, der die 160 km bis Meteriora nicht nachläßt. Wir entscheiden uns gegen einen Campingplatz und buchen ein Hotel.

In unserem Hotel Meteoritis in Kalambaka werden wir freundich auf Deutsch empfangen und bekommen ein Zimmer mit Blick auf die imposanten Felsen von Meteora. Wir folgen der Restaurantempfehlung und essen wirklich gut. Auf Rückweg werden wir wieder bis auf die Knochen nass.
27./28.März Besichtigung der Meteora Klöster
Oh Wunder, als sich der Nebel verzogen hat, kommt die Sonne raus! Die Klöster sind auf einem 17 km langen Rundkurs mit dem Auto gut erreichbar. Bereits am ersten Halt haben wir eine nette Begegnung mit einem sehr interessanten jungen Mann, der seit fast einem halben Jahr zusammen mit seiner Katze in einem Opel Astra lebt und durch Europa tourt.
In der Meteora-Gegend gibt es 24 einzelne Klöster und Eremitagen, die auf riesigen Sandsteinfelsen errichtet wurden und von denen heute noch 6 Klöster bewohnt sind. Die anderen sind verfallen oder schwer zu erreichen. Bereits im 11. Jahrhundert gab es einzelne Einsiedleien, die im Laufe der Jahre zu organisierten Gemeinschaften nach Vorbild des Berges Athos zusammenwuchsen. Noch bis ins frühe 20. Jahrhundert waren die Klöster nahezu unzugänglich und wurden über Seilwinden mit Waren versorgt. Von den 6 zu besichtigenden Klöstern haben wir das größte Kloster Megálo Méteoro und das Kloster Agia Triáda besucht. Besonders beeindruckt hat uns die phantastische Kulisse, die Lage der Klöster, die auf den Felsnadeln thronen und bei jedem Licht anders wirken. So konnten wir uns an der Szenerie nicht satt sehen und waren so glücklich, dass wir wenigstens an diesem Tag ideales Wetter hatten. Wir waren dann auch nochmal am frühen Abend dort und haben die Aussicht und die Natur dort genossen.



29.März Weiterfahrt nach Delphi
Die Wetteraussichten für Albanien sind grauselig, so entscheiden wir uns einen Abstecher nach Delphi zu machen, der allerdings eine Fahrstrecke von 270 km bedeutet. Auch hier regenet es und es sind ca.10 Grad. Wir buchen uns in das Hotel Pan direkt in Delphi ein. Das Hotel hat zwar einen gehörigen Renovierungsstau, aber die Lage und die Sicht vom Balkon sind super.

Wir erkunden schon mal das Städtchen (leider ziemlich runtergekommen für einen so berühmten und vielbesuchten Ort) und den Weg zu den Ausgrabungsstätten und essen in einem sehr guten Restaurant zu Abend.
30.März Besuch von Delphi
Wenigstens am Morgen ist uns der Wettergott gnädig und wir haben ein paar sonnige, regenfreie Stunden für die Besichtigung des weitläufigen Ausgrabungsgeländes. Die Anlage liegt phantastisch eingebettet in die Landschaft am Fuß des Parnass Gebirges. Man überlickt von hier in 850 m Höhe ein Gebiet mit tausenden von Olivenbäumen, das sich bis zum Meer erstreckt.

Der Sage nach entsandte der Götterkönig Zeus aus verschiedenen Richtungen Adler, um den Mittelpunkt der Erde zu finden. Die Adler trafen sich in Delphi und diesen Punkt nannte Zeus „Nabel der Welt“. Der Gott Apollo errichtete hier sein Heiligtum, als er den Drachen Phython bezwang. In Delphi lag auch das berühmte Orakel.
31.März Weiterfahrt nach Parga
Auf dem Weg nach Albanien legen wir noch einen Stopp in Parga ein, ein schönes Städtchen am Meer. Allerdings wurden alle Straßen der Gemeinde aufgerissen und die Stadt ist eine Baustelle. Wir parken unseren Bulli etwas außerhalb, trinken in einem sehr überteuerten Café / Green Backery eine Kaffee und machen und auf zu unserem Campingplatz Valtos, der heute erst eröffnet wurde. Wir stehen mit noch 2 Campern sehr schön unter Olivenbäumen. Die Regenpausen nutzen wir, um ein wenig am Strand zu laufen. Am frühen Abend gehen wir nochmal nach Parga über den Strand und dann steigen wir über die Treppen und Wege steil hinauf in die Stadt. Wir essen recht nett im einzigen geöffneten Restaurant. Beim Rückweg rutsche ich auf dem steilen Abstieg aus (die neuen Wanderschuhe haben leider eine sehr rutschige Sohle) und schlage mir das Knie auf. Alles noch dran, aber der Schreck war groß.
01.April Weiterfahrt nach Butrint
Um unser Ziel in Albanien, die Halbinsel Butrint, zu erreichen, müssen wir eine abenteuerliche Ponton-Fähre nutzen die über den Vivar Kanal führt. Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten, aber der Preis ist mit 10 Euorp stattlich. Den Archäologiepark Butrint lasssen wir zunächst rechts liegen und fahren nach Ksamil zum „Ksmil Caravan Camping“, einem Campingplatz, der um das Wohnhaus der Familie herum errichtet wurde. Zum Duschen benutzen wir das Bad im Wohnhaus, die anderen Fazilitäen sind noch nicht geöffnet. Der Hinterhof ist mit Weinranken beschattet und die sehr herzliche Gastgeberin empfängt uns im Regen mit einem Kaffe und Keksen und macht uns mit dan anderen Gästen bekannt. Wir sitzen recht trocken unter der Pergola und unterhalten uns mit einem VW Bulli Enthusiasten, der alles über das Auto weiß. Unser Versuch etwas zu Abend zu essen führt uns bei Regen in das einzig geöffnete Restaurant, das sehr ungemütlich und kalt wirkt. Wir sind die einzigen Gäste und eine Dame, die sowohl kocht als auch bedient, bietet uns nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an. Na ja, wir werden satt und es ist einigermaßen o.k.
02.April Besichtigung von Butrint
Wir haben sehr viel Glück, denn die Sonne scheint endlich mal! Wir brechen früh auf und es sind nur ganz wenige Besucher unterwegs. Der Achäologiepark Butrint liegt nur 4 km südlich von Ksamil auf einer kleinen Halbinsel. Er ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbestätte. Bereits 1928 begannen erste Erforschungen und Ausgabungen von italienischen Archäologen. Die bedeutenden Bauwerke wurden allerdings erst ab den 70er Jahren freigelegt. Die Anlage selbst befindet sich in einem sehr schönen hügligen Gelände mit üppiger Vegetation und schönen Wanderwegen rund um die Sehenswürdigkeiten mit teilweise reizvollen Blicken aufs Meer und auf die Lagunen des angrenzenden Nationalparks. Besonders gefallen hat uns das Amphitheater und das Löwentor. Die Mosaike des Baptisteriums waren nicht sichtbar, da sie zum Schutz mit Sand beseckt sind. Am späten Nachmittag schlendern wir noch durch den Ort Ksamil und trinken uns einen Kaffee. Elisabeth möchte unbedingst Muscheln essen, denn dafür ist Butrint auch bekannt. Wir erkunden den Weg zum Mussel House und reservieren für den Abend. Auf dem Weg am Abend ins Mussel House (sehr steile Abfahrt) sehen wir einen gigantischen Regenbogen. Das Restaurant ist modern eingerichtet und sehr chick. Wir essen gut. Manfred bekommt das alles allerdings nicht so gut und er hat eine kleine Kreislaufkrise, die sich aber bald wieder legt.
Eigentlich wollten wir weiter nach Gjirokaster fahren, aber angesichts der mäßigen Wetteraussichten dort, entscheiden wir uns zur Weiterfahrt an der albanischen Adria.
03.April Sarande an der albanischen Adria entlang, Porto Palermo Castle und Livadh Beach
Heute verlassen wir die Halbinsel und fahren Richtung Norden. Unser erster Stop ist die größere, lebhafte Stadt Sarande. Die Stadt ist sehr touristisch und die Betonbauten klettern die Hänge hoch. Dort wollen wir eine SIM Karte für den Bulli kaufen und eigentlich an der Strandprommenade etwas bummeln. Der Verkehr ist jedoch ziemlich chaotisch, die Straßen sehr eng und die albanische Fahrweise trägt auch nicht zur Entspannung bei. Wir finden endlich einen Parkplatz auf einer Verkehrsinsel im Kreisverkehr (!!) (hier sind wir nicht die einzigen Parker), kaufen eine Sim Karte und entscheiden uns zur Weiterfahrt.
Unser nächstes Ziel ist Porto Palermo mit der Festung des Gewaltherrschers Ali Pascha von Tepelena. Wir besichtigen die düsteren kahlen Katakomben mit den Wohn- Schlafräumen, der Küche und dem Gefängnis bei Regen. Alles sehr dunkel und bedrückend. Der Weg zu dem U-Boothafen mit den U-Booten aus der Zeit des Warschauer Paktes können wir leider nur von der Strasse aus sehen, da der Weg dorthin gesperrt ist.
Für heute Abend steuern wir die Bucht von Livadh an, die im Reiseführer als eine der schönsten an der Rivera beschreiben wird. Die Strasse, die dort von der Küstenstrasse hinabführt ist eine einzige staubige Baustelle und auch am Strand und an der Prommenade wird noch wild gebaut. Nur ein kleiner Campingplatz „Kranea“ hat inmitten der Appartmenthäuser und Hotels überlebt, auf dem wir übernachten.
04.April Gjipe Beach und Llogara Pass
Wir fahren bei Sonne wieder auf die Küstenstrasse Richtung Norden und von der Küstenstrasse bei Dhermi ab zum Gjipe Beach, mit einer etwas abenteuerlichen Anfahrt. Auf den Parkplatz vor dem Abstieg zum Strand erwartet uns eine Dame, die 10 Euro Parkentgelt verlangt. Wir finden es überteuert, Verhandeln hilft nicht, die enenergische Dame läßt nicht locker. So schnüren wir unsere Wanderschuhe und wandern zum weißen Sandstrand und von dort aus in einen Canyon. Die dunklen Wolken und der aufziehende Regen lassen uns kurz vor Ende der Schlucht zurückkehren. Wieder oben am Parkplatz erwarten uns eine Ziegenherde, die zwischen den parkenden Autos weidet.
Von dort aus geht es über den spektakulären Llogara-Pass auf über 1.000 m Höhe über viele enge Serpentinenabschnitte. Man hat tolle Aussichten, auch wenn das Wetter nun gar nicht mehr gut ist. Leider sieht man auch von oben die gigantischen Bauabschnitte unten am Meer. Da unten werden offensichtlich ganze Touristenstädte aus dem Boden gestampft. Oben auf der Spitze des Passes geht ein sehr rauer Wind. Manfred möchte schnell bei einem Imker Honig kaufen. Der alte Mann mit seinem Neffen preisen auch noch ihre Nüsse und Beeren an. Im Nachhinein stellen wir fest, dass wir die gekaufen Honiggläser auf der Mauer dort stehen gelassen haben. Unser heutiges Tagesziel ist Vlore. Wir erreichen Vlore und rollen über die vierspurige sehr schicke Küstenprommenade. Hier ist alles mit Hotels zugebaut und der Campingplatz, auf dem wir eigentlich übernachten wollten ist längst einer schicken Strandlokation gewichen. So übernachten wir auf dem Parkplatz des Restaurant Palace, das ein paar Campingplätze und Duschen für die Gäste neu gebaut hat. Das Restaurant hat eine schöne Seeterrasse, ist aber noch nicht in Betrieb und wir versuchen an der vielbefahrenden engen, staubigen Küstenstrasse, die zudem auf ganzer Länge eine stressige Baustelle ist, einen Supermarkt zu finden. Es gibt nur Hotels, die Restaurants sind noch geschlossen und die wenigen kleinen Supermärkte führen nur Cola und Strandbedarf. Nach längerer Suche gelingt uns dann doch eine Einkaufsmöglichkeit zu finden und wir essen am Bulli.
05.April Narta Lagune und Klosterinsel Zvernec
Wir lassen es an diesem Morgen sehr langsam angehen – halten einen Plausch auf dem Nachbarcampingplatz mit einem Rentnerehepaar, die ihren Speditionsbetrieb verkauft haben und nun den Winter mit ihrem gigantischen Womo samt Anhänger und Roller in Griechenland verbracht hat – bevor wir uns wieder in das Verkehrs- und Baustellenchaos der Küstenstrasse begeben. Über einen großen und chaotischen Kreisel verlassen wir Vlore und fahren in die Narta Lagune. Der Weg dorthin ist gesäumt von runtergekommenen Industrieanlagen. Kaum zu glauben, dass er zu einem der wichtigsten Landschaftsschutzgebiete Albaniens führen soll. Unser Ziel ist der Eco Campingplatz mitten im Pinienwald. Wir spazieren durch am Rande eines Feuchtgebiets an einem Süßwassersee entlang, waschen noch eine Maschine Wäsche und spannen Leinen durch die Pinienbäume. Dann fahren wir noch einkaufen und es ist wieder schwierig einen halbwegs gut sortierten Supermarkt zu finden. Am späten Nachmittag besuchen wir noch die Klosterinsel Zvernec. Ein gewundener Holzsteeg führt zur zu dem orthodoxen Kloster aus dem 13. Jhd. mit der Kirche Shen Merise. Die Kirche ist komplett erhalten und weist noch einen schön verzierten Säulengang auf, wo man Kerzen opfern kann. Im Inneren befinden sich wertvolle, geschnitze Ikonenstase. Auf dem Rückweg finden wir ein nettes Gartenlokal und essen zu Abend.
06.April Archäologiepark Apollonia und Abstecher zum Strand und Weingut Albanica
Zwischen Flier und der Küstenlinie liegen auf einem Hügel nördlich von Vjosa die Überreste des antiken Apollonia, einer sehr großen und weitläufigen Anlage. Nach der Besichtigung machen wir eine Kaffeepause am Bulli und fahren weiter westlich an einen Sandstrand von Semanit. Den Weg hatten wir uns einfacher und kürzer vorgestellt und den Strand schöner. Tatsächlich ist es sehr windig, der Strand vermüllt und die Buden noch verbarrikadiert und runtergekommen. Wir machen eine Strandspaziergang. Google leitet uns auf der Rückfahrt nicht auf die Hauptroute sondern auf eine offroad Strecke, die neue Strasse kannte er noch nicht. Wir fahren zum Weingut Albanica, das wir am späten Nachmittag nach einer anstrengednen Fahrt erreichen. Es hat einige Womo Plätze zur freien Übernachtung und Dusche/WC, allerdings nur mit kalten Wasser. Eine heiße Dusche wäre bei dem kalten Wetter angebracht. Bei sehr leckerem Essen und Wein erzählt uns der nette, gesprächige Gastgeber seine Geschichte und die Geschichte des Familienweingutes. Wir treffen ein nettes österreichisches Pärchen mit Kind, die ebenfalls auf dem Weingut essen und übernachten.
07.April Weg nach Berat
Der Morgen ist sehr kalt. Zum Glück haben wir im Restaurant für diesen Morgen Frühstück geordert, das auch exklusiv für uns zubereitet wird. Wir kaufen noch ein paar Produkte des Weingutes ein und dann quatschen wir noch ziemlich lange mit dem netten Pärchen auf dem Übernachtungsplatz und machen uns dann auf den Weg nach Berat. Aus dem Reiseführer wissen wir, dass es auf der Fahrt dahin in Ura Vajgurore drei Wandmalereien gibt, die angeblich weltweit zu den besten gehören. Sie stammen von einem indonesischen Künstler. Das eine sehen wir aus dem Auto, ohne eine Möglichkeit zum Parken zu finden. Wir fahren in die sehr schlechte Ortsstrasse (Megaschlaglöcher) und bleiben vor einem Schild „Carwash“ stehen. Unser Auto hätte wirklich mal eine Waschung nötig. Allerdings stellt sich heraus, dass es sich um eine WoMo Vermietung handelt. Trotzdem werden wir reingebeten, zwei Arbeiter werden per Telefon herbeordert und dann wienern sie unser Auto (für 5 Euro), während wir uns mit dem netten Unternehmer unterhalten. Wir sind die ersten „Nurwaschkunden“. Wir bekommen noch den Hinweis auf Schwefelquellen in der Ortsmitte und schauen uns diese dann auch an. Bei der Ausfahrt aus dem Ort entdecken wir noch ein schönes Mural mit guter Parkmöglichkeit, das Manfred auch sofort photografisch in Szene setzt. Elisabeth nutzt die Zeit, um frisches Obst und Nüsse einzukaufen.
In Berat angekommen fahren wir in den Camping Riverside, auf dem wir mit nur 2 anderen Campern stehen. Die Besitzer sind ausgesprochen nett und wir dürfen von den Orangenbäumen pflücken und bekommen Restaurantempfehlungen für Berat. Wir quatschen mit den Nachbarn. Besonders interessant ist ein holländisches Ehepaar, Joke und Theo, die auf dem Weg nach Griechenland sind.
Zu Fuß sind es ca. 30 Min in die Stadt, immer am Ossum Fluß entlang mit Blick auf die schneebedeckten Berge. Berat liegt in der Nähe des Tomorr Nationalparks mit Bergen über 2.400 m, die sich noch schneebedeckt zeigen. Die Luft ist wunderbar klar und kalt. Es ist trocken und man hat eine gigantische Fernsicht. Berat besteht aus verschiedenen Stadtteilen, die Neustadt und Kalaja, die Altstadt auf dem Berg sowie Mangalem, die türkische Viertel und Gorica, der christliche Teil an der anderen Seite des Ossum Flusses. Heute erkunden wir Alstadt. Wir steigen hoch zu den Festungsmauern in die verwinkelten Kopfsteinpflastergassen. Im Zentrum befindet sich die Kathedrale Shen Merise. Wir sehen die Überreste der weißen Mosche und überall ergeben sich tolle Aussichtspunkte auf die Stadt. Es ist kalt und wir brauchen dringend etwas Warmes zu essen. So folgen wir der Empfehlung und laufen wieder hinunter in die Stadt auf die Gorica Seite und essen in einem Restaurant eine Kasserole mit Fleisch und Gemüse. Kein kulinarisches Higlight, aber wir sitzen warm und werden satt. Die Nacht wird wieder bitterkalt. Unsere Decken sind einfach zu dünn, um uns in Nächten um den Gefrierpunkt zu wärmen.
08.April Berat
Heute ist das Wetter bei weitem nicht mehr so schön wie gestern. Wir kommen auch erst am Nachmittag los und unterhalten uns mit unseren Nachbarn, die Männer besichtigen gegenseitig die Auf- und Einbauten der Fahrzeuge. Am Nachmittag bummeln wir durch die Neustadt, trinken Kaffee und lassen uns durch die unteren Teile der Altstadt treiben. Abends folgen wir der zweiten Restaurantempfehlung, die sich als eine echte Entdeckung erweist. Das Ambiente ist modern, rustikal, das Essen frisch gekocht und die Eigentümer sehr freundlich. Wieder haben wir eine sehr kalte Nacht vor uns.
09.April Weiterfahrt in den Osum Canyon
Wir fahren Richtung Corovoda und gelangen südlich davon in den Osum-Canyon, die zu den spektakulärsten Europas zählt. Langanhaltende Erosion haben ein geologisches Naturwunder von atemberaubender Schönheit geschaffen. Der Canyon ist über 13 km lang und der Fluss hat 100 m tiefe Schluchten in die Steilwände geschnitten. Auf dem höchsten Punkt gibt es ein kleines Cafe und einen improvisierten Stellplatz, den wir später eigentlich zum Übernachten nutzen wollen. Von hier aus hat man auch von einer neu errichtete Aussichtsplattform einen phantastischen Blick in die Schlucht.
Wir halten an diversen Stellen, laufen über ein Brücke und entlang der Felsen einige Meter in die Schlucht. Der Osum Canyon ist eine Einbahnstrecke, denn die Strasse Richtung Permet ist zwar mittlerweise einige km weiter asphaltiert, aber dennoch danach über mindestens 20 km eine Offroad Strecke. Wir fahren zurück und entscheiden uns angesichts der Temperaturen zur Übernachtung im Hotel Kanione am Fuße der Schlucht kurz vor Corovoda. Das Zimmer ist purer Luxus mit einem phantastischen Blick ins Tal. Beim Abendessen kommt uns eine albanische Familie bei der Auswahl der Speisen zu Hilfe. Sie arbeiten in England und sind auf Heimaturlaub. Bedient werden wir von Nepalesen, die hier als Gastarbeiter beschäftigt sind.
10.April Spille Beach
Das Frühstück am morgen besteht aus in Fett ausgebackenen Hefeteilchen mit Marmelade und Honig. Sehr lecker!! Gestärkt fahren wir wieder Richtung Meer an den Strand von Spille. Den Charakter eines Fischerdorfs hat der Ort verloren. Es gibt eine asphaltierte Strasse und nur wenige Gelegenheiten mit dem Bulli durch den Pinienwald zu fahren, um einen Stellplatz zu suchen. Das einzige schon offene Restaurant verfügt auch über einen Stellplatz mit Duschen. Hier kann man frei stehen, nur die Dusche kostet etwas. Wir gehen am Strand spazieren und essen abends im Restaurant saisonalen, frisch gefangenen Fisch aus dem Meer, der aussieht wie kleine Flundern.
11.April Spille Beach
Wir genießen die Ruhe am Strand und laufen über die noch mit Sand verwehten Steege am Meer entlang. An der ein oder anderen Stelle beginnt schon das Aufhübschen für die Saison, ansonsten ist alles noch im Winterschlaf. Abends essen wir wieder lecker Linguini im Restaurant.
12.April Fahrt über Elbasan nach Korce
Manfred hat vor Abfahrt noch ein technisches Problem gelöst: unsere Bordelektronik war ausgefallen. Etwas später als geplant machen wir uns auf die lange Fahrstrecke und sind mittags in Elbasan. Hier finden wir einen gut gelegenen Parkplatz in der Stadt, die ca. 80T Einwohner hat. Wir besuchen den überdachten Markt, kaufen frisch gemahlenen Kaffee in kleinen Tüten, frisches Obst, Nüsse und Bergtee. Finden die Bäckerei, die als die beste im Lande gelobt wird und decken uns ein. Wir suchen uns ein Cafe und dann verputzen wir die Leckereien aus der Bäckerei im naheglegenen Markt. Nun können wir die 130 km lange Strecke nach Korce ganz in den Osten gut gestärkt antreten. Wir erreichen Korce gegen Abend und übernachten in einem sehr schönen stylischen Hotel in einer Nebenstrasse dirket am alten Basar. Das Tree Hotel hat nur 8 Zimmer, die alle wunderbar saniert wurden und ist mit 4 Sternen ausgezeichnet. Unser Bulli steht auf einem bewachten Parkplatz im Innenhof gegenüber umringt von sehr baufälligen Gebäuden. Von unserem Hotelzimmer können wir auf den Parkplatz blicken. Es ist mal wieder sehr kalt und wir machen uns auf in ein Restaurant am alten Bazar.
13.April Korce
Die Nacht war sehr komfortabel und das Frühstück auch ganz o.k. Heute erkunden wir die Stadt, alle Sehenswürdigkeiten sind in fußläufiger Entfernung zu erreichen. Zunächst besuchen wir das Rumänienhaus, das ein Fotomuseum beherbergt mit einer Dauerausstellung des albanisch-amerikanischen Fotografen Gjon Mili, ein Pionier der Lichtmalerei. Wir sind die einzigen Besucher und der sehr nette Museumsangestellte begleitet uns durch die Ausstellung. Heute ist Palmsonntag und an der beeindruckenden orthodoxen Auferstehungskathedrale ist viel los. Unzählige Verkäufer von Lorbeerzweigen bevölkern den Vorplatz. Die Gläubigen lassen diese in der Kirche segnen . Auch wir gehen hinein und schauen uns die sehr schöne Kathedrale an. Neben dem Kichplatz ist auch viel geboten und wir betrachen von einem Cafe aus das Treiben der herausgeputzten Familien mit ihren Kindern, die heute voller Glück eine Runde in gemieteten Miniautos fahren dürfen. Die Brauerei Korca – das Bier wird in Albanien überall getrunken – soll einen schönen Biergarten haben -liegt aber zu weit vom Zentrum entfernt. Wir steigen noch ein eine Hügel, von dem aus man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Der Hügel hier oben wird gerade mit 2 geschossigen Häusern bebaut, es ist alle fast fertig, wirkt aber wie eine Geistersiedlung oder ist es eine Fehlinvestition und verkommt zur Bauruine? Wir wissen es nicht. Abends essen wir wieder in einem Restaurant im alten Bazar. Der Wirt beglückt uns mit deutschen Schlagern…
14.-16.April Fahrt an den Orchid See
Wir müssen uns von unserem sehr komfortablen Hotelchen verabschieden und starten Richtung Orchidsee/Orchid Nordmazedonien. Auf der Fahrt dahin werden wir durch eine ziemlich lange Baustelle am Seeufer geführt, die dann jedoch an einer Sackgasse endet. Also alles wieder zurück. Auf unserem Weg nach Orchid liegt das Museum „Bay of the Bones“ eine authentische Teilrekonstruktion von 24 Hütten mit Innenausstattung einer prähistorischen Pfahlsiedlung aus den Jahren 1200 – 700 v. Chr. Leider ist heute Montag und das Musum ist geschlossen.
Da die Nächte immer noch sehr kalt sind und auch Regen angekündigt ist, hatten wir ganz kurzfristig vorab ein Hotel bei Booking com gebucht, in das wir auch auch kurz reingeschaut haben. Die beiden letzten Zimmer, die uns angeboten wurden, waren katastrophal und so haben wir die Buchung stornieren lassen und uns für einen Campingplatz entschieden. Wir aber zunächst parken super zentral auf dem hoteleigenen Parkplatz, lassen das Auto dort stehen und machen in aller Ruhe erstmal eine Stadtbesichtigung. Orchid ist auch UNESCO-Welterbe und wird viel besucht. Am Eingang der Fußgängerzone gibt es sehr große Statuen vom Heiligen Klimet und Naum und anderer kirchlicher Persönlichkeiten. Die Starassen sind gepflastert, es gibt schöne Geschäfte, Kunsthandwerk und Cafés. Bekannt ist Orchid für die Perlen, die in unzähligen Juviliergeschäften als Silberschmck gefaßt angeboten werden. Die Perlen stammen nicht aus Muscheln, sondern werden aufwendig aus den Schuppen des sardinenähnlichen Plashica-Fisches hergestellt.
Es gibt einen schönen Holzsteeg entlang am Meer, der nach Kaneo führt, das einstige Fischerdörflein der Stadt. Wir durchqueren die Altstadt mit den weit in die Gassen hineingreichenden Erkern. Oberhalb der Altstadt thront auf einem Felsvorsprung das wohl berühmteste Fotomotiv Ohrids, die Kirche des Heiligen Apostels Johannes von Kaneo aus dem 14. Jhd. Wir besuchen die Kirche, machen Fotos und umranden den Berg auf einem ausgewiesenen Spazierweg. Anschließend essen wir sehr gut im gleichnahmigen Restaurant Kaneo, das direkt am See liegt. Am nächsten Morgen regenet es stark, wir frühstücken im Bulli und relaxen etwas. Danach gehen wir nochmal in die Stadt. Wir gehen mittags auch nochmal in das nette Restauarant von gestern. Der Kellner empfiehlt uns Karpfen aus dem See, der sehr lecker in einer Kasserole zubereitet wurde. Unser Campingplatz Camper Stop Divono ist einfach, aber die Betreiber sind sehr nett und es ist alles sauber. Der Platz liegt direkt am See und von hier aus kann man über die ca. 4 km lange Strandpromenade bequem Ohrid erreichen. Hier hätten wir die Fahrräder gut gebrauchen können.
17.April Fahrt Richtung Kap Rodon Teil 1
Heute morgen fahren wir weiter – quer durch Albanien wieder auf die Adria Seite. Unser Ziel ist das Kap Rodon. Zunächst machen wir noch einen Stop in Struga, kaufen bei einem guten Bäcker ein und bummeln kurz durch das Städtchen mit den vielen Brücken über den Schwarzen Drin. Dann folgt noch ein Abstecher nach Vevcani, das ist ein kleines Bergdorf mit uralten Häusern und viel Wasser, was talabwärts in Richtung Drin fließt. Die Gassen sind eng und es wird schwierig einen Parkplatz zu finden. Wir stärken uns etwas außerhalb des Dorfes am Bulli und machen uns auf in Richtung Grenze, immer entlang eines Tals. Auch das Flüsslein, das hier fließt ist voller Plastikflaschen. Der Grenzübertritt zurück nach Albanien klappt problemlos. Die weitere Fahrt gestaltet sich allerdings dann als sehr anstrengend, es regnet und die Strassen sind schlecht. Schnell merken wir, dass wir es heute nicht mehr ans Meer schaffen. Es gibt weit und breit kein Dorf, keinen Campingplatz und das Gelände ist auch unübersichtlich. Schließlich finden wir auf Google eine Art Gästehaus mit Camping (Pauline und Vlodomir) und wir rufen dort an, die Verständigung ist schwierig aber schließlich verstehen wir, dass wir dort hin kommen können. Uns erwartet „in the middle of nowhere“ ein kleiner Bauernhof. Die Bäuerin treibt gerade die Ziegen zusammen. Im strömenden Regen und bei einsetzender Dunkelheit werden wir nett empfangen, die Verständigung erfolgt über Google Translator. Das kleine Gästehaus liegt unterhalb des Bauernhauses und dort kocht die Bäuerin für uns ein leckeres Abendesses (Schweinefleisch vom Hausschwein, Frühlingszwiebeln aus dem Garten und Eier von den Hühnern). Der Hausherr unterhält sich mit uns und zeigt die Mißstände auf, die in Albanien herrschen. Kein eingetragenes Eigentumsrecht, Korruption, EU Gelder versickern etc. Seiner Frau sind diese Reden ganz offensichtlich nicht so recht. Nach dem leckeren Essen können dort im Badezimmer duschen. Die Nacht ist gut, abgesehen vom Hundegebell und frühen Gekrähe der Hähne. Am anderen morgen gibt es zum Frühstück zwar keinen Kaffee aber stattdessen frisch abgekochte, heiße Milch von der Kuh und in Fett ausgebackene Hefe-Teilchen mit Honig – das klassische albanische Frühstück. Die übriggebliebenen Eier werden uns noch als Wegzehrung eingepackt und wir machen uns nach dieser netten Erfahrung weiter auf den Weg.
18.April Fahrt nach Kap Rodon Teil 2
Heute sehen wir erstmal, wie schön und abseits von allem der Bauernhof in den Bergen liegt. Das Wetter ist besser und auf der Route bieten sich viele landschaftlich reizvolle Stops mit Blick auf die Berg- und Gletscherseen. Wir halten an einer neu erricheten Aussichtsplattform über einem Stausee. Es ist wunderbar ruhig und hinter jeder Flussbiegung überraschen uns neue tolle Aussichten. Auch auf der weiteren Strecke sehen wir beeindruckende Schluchten, viel Wasser und und viel Wald. Am Wegesrand zapfen wir frisches Wasser. Leider ist die Zapfstelle auch vermüllt. Auf einer alten Holzbrücke gehen wir ein Stück über den Drin. Auf der anderen Seite befindet sich ein Wasserkraftwerk. Die Strassen sind teilweise sehr schadhaft. So brauchen wir auch heute wieder viel länger als erwartet. Die Anfahrt auf die Landzunge auf das Kap ist wieder sehr kurvenreich mit herrlichen Panaoramen.
Am frühen Abend erreichen wir unseren Campingplatz. Wir sichten den Pool, der voller Frösche ist und sicherlich schon länger nicht mehr in Betrieb war, erkunden die Gegend (leider wieder sehr vermüllt). Bis zum eigentlichen Kap ist der Fußweg viel zu lang, so kehren wir um und spielen am Campingplatz noch eine Runde Billard.
19.April Kap Rodon
Wir stehen auf einem Hotelterrassencampingplatz Saint Michelle in der Nähe des Kaps Rodon und haben eine „Gammeltag“ eingelegt, Wäsche gewaschen, bei gutem Wetter draußen getrocknet, mittags im Hotelresaurant gegessen , den Nachmittag am Bulli verbracht und abends Pfannkuchen gebacken.
20.April Kap Rodon Ostersonntag
Nach einem schönen Osterfrühstück am Bulli sind wir aufgebrochen an die Spitze des Kap Rodon – eine wilde Schlaglochpiste führt dahin. Am Eingang der Kapspitze mußten wir 8 Euro Eintritt bezahlen. Die schöne Bucht dort ist leider sehr vermüllt. Es gibt ein kleines Kirchlein mit etlichen alten Fresken, eine beträchtliche Ansammlung von Großbunkern und dann führt noch ein Pfad bis an die Spitze des Kaps. Wir gehen ihn ein Stück und sehen auf die kleine Festung aus der Skanderberg Zeit, die aber wieder von Müll umschwemmt ist. Heute ist überall dort viel los, da viele albanische Ausflügler unterwegs sind.
Wir machen uns auf den Weg nach Skodar in den Norden Albaniens, über die Berge auf der A1 Richtung Skoder. Die Fahrt ist landschaftlich sehr schön, eigentlich die schönste Strecke, die wir bisher gefahren sind. Wir schauen links auf die beeindruckenden albanischen Alpen und auf der anderen Seite in die Tiefebene, die landwirtschaftlich genutzt wird.
Auf unserem Weg liegt Fishte, ein kleiner Ort, der inzwischen durch die albanische Slow-Food-Küche im Agrotourismusbetrieb Mrizi i Zanave sehr populäre ist. Dort gibt es auch ein paar Stellplätze für WoMos. Es ist ein toller Ort, das Gutshaus wurde modern renoviert und es gibt u.a. ein riesiges mit berankten Bögen überpanntes Outdoorrestaurant. Alles ist brechend voll (weil Ostern) und wir haben keine Möglichkeit dort spontan einen Tisch zu bekommen. Also kaufen wir im Lädchen dort noch lokale Köstlichkeiten aus der eigenen Produktion ein und entscheiden uns in ein anderes Restaurant Oazi Fishte in der Nähe zu fahren. Die Fahrt dahin ist mit einer kleinen Offroadeinlage verbunden. Auch hier ist alles überfüllt. So fahren wir weiter nach Skoder und darüber hinaus zum Camping Lake Skodar – ein sehr exklusiver Campingplatz! Er ist gut besucht und wir haben bisher in Albanien noch nie mit so vielen Campern zusammen gestanden. Wir haben zwar viel eingekauft, aber unser Platz ist so schattig und wir wollen die Sonne am See noch genießen, so gehen wir essen. Das Restaurant des Campingplatzes ist sehr gut und direkt am See. Wir essen eine sehr leckere Mezzeplatte und geniessen dann noch den Sonnenuntergang am See .
21. April Lake Skoder und Besuch von Skoder Stadt
Wir bestellen ein Taxi zum Lake Skodra Resosort, das uns in die Stadt Sklodar bringt. Dort bummeln wir durch die Stadt. Das Wetter ist prima, also essen wir entspannt in der Stadt und trinken danach noch einen Kaffee. Skoder ist die fünftgrößte Stadt Albaniens und ist sehr westlich geprägt und ohne Müll! Markant ist die neue Hauptmoschee Ebu Bekr, die an die Hagia Sofia in Istanbul erinnert. Es gibt einen großen Fußgängerboulevard mit schönen Geschäften und Cafés. Am Beginn der Fußgängerzone steht eine Statue von Mutter Theresa.
Am Nachmittag nehmen wir uns ein Taxi zur Festung Rozafa, die sich auf dem 130 m hohen Hügel befindet. Heute haben wir eine herrliche Fernsicht auf die albanischen Alpen. Die riesige Festung und die Burganlagen sind sehr weitläufig und wir nehmen uns Zeit dort herumzuwandern.
Auf dem Weg zurück zum Camping buchen wir uns ein privates Taxi, das uns wieder für 10 Euro an unseren Campingplatz bringt. Dort essen wir noch eine sher leckere Pizza und lassen den Abend ausklingen.
22.April Weiterfahrt nach Montenegro
Wir lassen uns mit dem Aufbruch Zeit, kaufen noch in einer Bäckerei ein und reihen uns dann in die Schlange vor der Grenze ein. Dort kommen bettelnde Zigeuner an die Autos. Die Siedlungen, die wir vor den Toren von Shkoder gesehen haben, sind zusammengezimmerte Bretterbuden auf riesige Müllhalten. Die Albaner scheinen nicht besonders gut mit ihren Minderheiten umzugehen.
Der Grenzübertritt klappt problemlos und wir fahren zunächst Richtung Kotor auf den Campingplatz Mimoza. Die Anfahrt über die Küstenstrasse in Montenegro ist romatisch aber auch sehr eng, besonders wenn einem Busse entgegen kommen. Der Platz ist terrassiert und liegt direkt an der Küstenstrasse. Wir dürfen mit unserem geländegängigen Bulli ganz nach oben kraxeln und haben eine sehr schönen Platz mit Tisch und Bank und noch etwas Meerblick. Vom sehr hilfsbereiten Betreiber lassen wir uns den Weg für morgen mit dem Bus nach Kotor erklären. Da es weit und breit kein offenes Restaurant gibt, improvisieren wir ein leckeres Abendessen aus Bordmitteln.
23.April Kotor
Der Bus hält auf Handzeichen dirket vor dem Campingplatz und wir bewundern die Fahrkünste des Busfahrers auf der engen kurvigen Strasse. Die mittelalterliche Altstadt von Kotor betreten wir durch eines der Haupttore. Die UNESCO-Weltkulturerbestadt ist in der Hauptsaison sehr überlaufen. Wir hatten Glück – da nicht viel los war und auch kein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag, konnten wir ganz relaxed durch die Gassen bummeln. Die Lage der Stadt ist phantastisch. Sie liegt an einer Bucht, die umrahmt ist von hohen Bergketten. Kotor ist auch berühmt für die 4,5 km lange Stadtmauer. Es gibt zahlreich Kirchen und einige Paläste, die Altstadt wirkt veneziansich. Es gibt sehr schöne Café und mal wirklich schöne Souvinierläden, die nicht nur den billigen China-Tinnef verkaufen. Außerdem ist Kotor die Stadt der Katzen, die hier ihrern Status kennen und gut gefüttert die Bänke der Stadt belagern. Wir wagen uns an die Aufstieg auf die riesige Festung, die über der Stadt thront. Der Weg führt über 1350 Treppenstufen steil nach oben. Die Ausblicke auf die Dächer der Stadt und auf die Bucht von Kotor sind phantastisch. Wir haben den Aufstieg noch trockenen Fußes gemeistert, aber es kündigt sich ein Gewitter an. Der Abstieg ist für Elisabeth sehr schwierig, da die Kalksteinstufen und Wegplatten bei Regen sehr rutschig sind. Aber mit Manfreds Hilfe schaffen wir es unfallfrei an den Eingang, wo wir erstmal den größten Schauer abwarten, bevor wir wieder ins Städtchen gehen. Wir essen noch in einem Resaurant, bummeln über die Stadtmauer und machen uns dann auf zur Bushalteselle. Allerdings warten wir sehr lange auf den Bus, irgendetwas hat den Fahrplan durcheinander gebracht. Aber letztendlich kommen wir gut wieder an unseren Campingplatz.
24. und 25.April Hercog Novi
Nicht weit von unserem Campingplatz verkehrt die einzig Fährverbindung Montenegros ins Landesinnere. So können wir uns die 30 km lange, enge und vielbefahrene Strecke sparen. Der Abstand der beiden Ufer beträgt nur 300 m über die Meerenge und die Überfahrt dauert nur 10 Minuten. Auf der Fahrt nach Hercog Novi machen wir noch an einem griechisch orthodoxen Kloster halt, dessen Namen wir nicht wissen. Elisabeth muss sich wieder einen Rock überziehen. Wir besichtigen die Kirche und erwerben im Minilädchen Olivenöl und Honig, der von einem Mönch verkauft wird. Unser Campingplatz in Hercog Novi liegt am Rande eines Wäldchens direkt an der Strasse, da alles sehr leer ist, suchen wir uns einen schönen hinteren Platz aus. Es ist nicht so laut, wie befürchtet und vom Platz aus können wir zu Fuß über die Promenade bis in die Stadt laufen. Am Ankunftstag erkunden wir die Wege und Essen ein Mittagsmenue (leider sehr schlecht) an der Promenade. In der Nähe unseres Campingplatzes essen wir dann noch sehr gut zu Abend mit Blick aufs Meer.
Bevor wir am nächsten Tag hinauf in die terassenförmig angelegte Altstadt gehen, spazieren wir an der Promenade bis zum Tunneleingang entlang, trinken Café und warten den Schauer ab. Wir spazieren danach durch die Altstadtgassen und steigen hoch zur Festungsanlage. Die Altstadt hat sehr schöne Plätze, prunkvolle Kirchen, elegante Gebäude aus dem 19. Jhd. und phantastische Blicke auf die Bucht von Kotor. Auf dem Rückweg zum Campingplatz sitzen wir wieder in dem netten Restaurant in der Nähe unseres Campingplatzes.
26. und 28.April Split
Die Fahrt an der Dalmatischen Küste und über die Autobahn geht problemlos, wir fahren über die neue Brücke, die den Umweg über Bosnien-Herzegovina überflüssig macht. Einige Teile der Strecke kommen uns bekannt vor, von unserer letzten Kroation Reise. Wir stehen auf einem sehr schönen und modernen Campingplatz, im kleinen Ort Stobrec der eine gute Busverbindung nach Split hat. Abends erkunden wir den Campingplatz und bummeln noch entlang der Bucht durch Stobrec.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus nach Split, deren Glanz von dem römischen Kaiser Diokletian begründet wurde. Der Imperator liess sich vor Ort einen pompösen Palast als Altersruhesitz erbauen. Die Stadt hat wirklich viel zu bieten. Der Diokletianpalast ist in bestem Zustand und mitten in der Innenstadt zu finden. Split hat insgesamt vier Tore, die sich über die Stadt verteilen. Außerdem besichtigen wir die riesige 10 m hohe Statue von Gregor von Nin. Sein Zeh ist ganz blank geputzt, ihn zu berühren soll Glück bringen. Nachdem wir uns die Altstadt angeschaut haben, gehen wir noch entlang der Promenade Riva in den moderneren Teil von Split, wo wir auch in einer kleinen Pizzaria essen. Es ist Sonntag und viele kroatische Familien sind unterwegs. Ansonsten haben wir auch in Split Glück, die Stadt ist leer und wir können alles in Ruhe erkunden.
29. April bis 02.Mai Zadar
Endlich ist das Wetter sonnig und wir machen uns auf nach Zadar, auf den Falkenstein Premium Campingplatz, wo wir schon mal auf unserer letzten Kroationreise Halt gemacht haben. Da wir früh dort ankommen, können wir noch einen schönen schattigen Platz mit unser ACSI Karte ergattern. Wir chillen und gehen am Meer spazieren.
Am nächsten Tag kommen ganz bequem mit dem Bus, der vor dem Campingplatz abfährt nach Zadar und erreichen die lebhafte Altstadt, die auf einer Halbinsel liegt, über eine Fußgängerbrücke. Auch hier findet man die Überreste römischer Bauwerke und viele nette Cafés und Restaureants. Am Abend gehen wir nochmal an die Nordspitze der Halbinsel, und lauschen der dort installierten Meeresorgel. Auf dem Rückweg erwischen wir tatsächlich einen Bus, der uns umsonst zum Campingplatz fährt.
Am nächsten Nachmittag laufen wir immer am Meer entlang bis nach Zadar, was gut machbar ist. Wir genießen nocheinmal dem Blick auf Meer und den seltsamen Klang der Meeresorgel, trinken etwas in einem sehr netten Restaurant am Meer und nehmen dann ein Taxi zurück zum Campingplatz. Da heute der 1. Mai ist, verkehren die Busse nur sehr eingeschränkt.
02.Mai Weiterfahrt nach Slowenien und Übernachtung am See Blagus
Wir fahren durch nach Slowenien zum Lake Blagus, das ist auch ein Falkenstein Campingplatz, der recht neu ist und mehr oder weniger auf unserer Route in der Nähe von Maribor liegt. Der Platz ist wirklich sehr schön gelegen und wir spazieren über einen langen Steegweg am idylischen See entlang. Besonders bemerkenswert ist eine schicke Schuhmanufaktur oberhalb des Campingplatzes. Leider hat sie heute, am Freitagabend, geschlossen. Die Vorräte des Campingplatz-Restaurants sind schon am frühen Abend von den anderen Gästen leergefuttert worden – also improvisieren wir wieder etwas Leckeres aus unseren Bordmitteln.
03.Mai Maribor
Wir verlassen unseren idyllischen Campingplatz in Richtung Maribor und fühlen uns nach Österreich versetzt. Maribor ist Universitätsstadt und hat eine hübsche Innenstadt an den Ufern der Drau. Wir spazieren über alte Plätze und Gassen, schauen in die Domkirche und gehen zum Haus der alten Rebe, an dem die älteste Weinrebe der Welt wächst. Eine große Brücke führt in den gegenüberliegenden Stadtteil. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Nachdem sich Manfred mit einer großen Waffel gestärkt hat, machen wir uns auf den Weg weiter Richtung Heimat. Wir fahren durch die Steiermark bis nach Österreich.
04.Mai Übernachtung in Österreich
Wir legen am Abend nach eine Übernachtung in Österreich ein, auf einem wirklich sehr netten Campingplatz, dessen Namen wir nicht mehr wissen. Er wird von einem freundlichen Ehepaar betrieben. Wir gehen am frühen Abend noch einen wunderschönen Spazierweg. Der Regen hat uns in der Zeit verschont und wir haben schöne Blicke auf die grünen Wiesen und hohen Berge. Am Abend essen wir eine wirklich sehr guten Burger, liebevoll von der Campingplatzbetreiberin zubereitet, in dem kleinen, familiären Restaurant des Platzes.
05.Mai Rückfahrt letzte Etappe bis nach Hause
Unsere bislang längste Reise mit dem Bulli hat uns durch neun Länder geführt. Wir sind insgesamt ca. 5.500 km gefahren und sind froh und dankbar, dass wir gesund und unfallfrei wieder zu Hause angekommen sind.