Erster Stop, 30.März – in Luzern in der Schweiz

Am Ostersonntag auf den Autobahnen Richtung Vierwalstätter See war wenig los und hatten noch genügend Zeit uns am See umzusehen. in unserem Hotel Seerausch Swiss Quality in Beggenried genossen wir dann noch ein Ostermenue.

Stilleben in Beggenried am Vierwaldstätter See.

01. April – Zweiter Stop in Cesantico/Village Camping

Von den schweizer Bergen haben wir nichts gesehen, denn es hat in Strömen geregnet. Aus den Berghängen schoss das Wasser in unzähligen kleinen und grösseren Wasserfällen ins Tal. Da wir wieder gut durchkamen entschlossen wir uns bis in die Näche von Rimini weiterzufahren. Da die meisten Campingplätze noch geschlossen hatten, landeten wir auf dem Village Camping Cesenatio. Der ganze Strandabschnitt ist fürchterlich und der Campingplatz war es auch. Fast nur Dauercamper, sehr unfreundlicher Eindruck. Na ja, die Sanitäranlagen waren sehr gut, die Duschen warm und das Wetter wurde besser, so dass wir noch einen schönen Spaziergang am Meer machten und den Tag mit einer Pizza beendeten.

Auf der Fahrt durch die Schweiz regnet es Bindfäden.

02. April – Dritter Stop in Cologna Spiaggia, Abruzzen auf dem Campingplatz Agricamping Garden Beach

Nach einem Einkauf bei Familia und einem Bullifrühstück sind wir weiter Richtung Süden unterwegs und kommen auch heute weit. Die Campingplatzsuche gestaltet sich jedoch sehr zeitaufwändig und schwierig. Die Plätze, die wir in unseren diversen Apps finden sind um diese Zeit noch alle geschlossen. Finally landen wir aber noch auf einem sehr schönen Platz dirket am Meer und wir unternehmen einen ausgiebigen Spaziergang am wunderschönen Naturstrand. Auf dem Platz ist ein kleines Restaurant und das Essen war dort ganz ok.

Das Haus stand wohl doch etwas zu nah am Strand …

03. April – Vierter Stop in der Nähe von Manfredonia -Lido Salpi

Die letzte Nacht war sehr kalt, da machte sich das Meer und die hohen Berge der Abruzzen bemerkbar, die am Morgen noch schneebedeckt in der Sonne leuchten. Wir frühstücken in Ruhe, reden mit unserem Nachbarn aus der Wagenburg, Ungarn, die zu 5 Familien mit 10 Kindern unterwegs sind. Auf der Autobahn ist alles leer und wir fahren durch die schöne Landschaft der Marken bis ca 150 km vor Bari. In Foggia haben wir uns mit Navi zum Lidl führen lassen. Wir kommen durch total heruntergekommene und verwahrloste Gegenden der Stadt. Wirklich erschütternd – hier wirkt Italien eher wie ein Entwicklungsland. auf unserem Campingplatz – in the middle of nowhere – stehen wir unter Pinien direkt am Meer. Mich haben die Mücken sofort entdeckt und ehe ich mich versehe, habe ich drei Mückenstiche und einen davon mitten im Gesicht. Das Restaurant hat zu, wir machen uns einen kleine Imbiss und dann einen ausführlichen Strandspaziergang. Es ist traumhaft schön und die Minosen blühen so herrlich! Zu Abend gibts dann was aus unseren eingekauften Vorräten. Die Sanitärenanlagen sind stark reonvierungsbedürftig – aber die Duschen schön heiß.

Schon beim Einfahren wird man freundlich vom Logo des Platzes begrüsst.

04. April – immer noch Campingplatz Lido Salpi

Da es hier so schön ist und die wenigen Campingplätze, die in der Nähe von Bari schon geöffnet haben so schlecht bewertet sind, bleiben wir einfach noch eine Nacht und verbringen den Tag ganz relaxt mit einer Wanderung am Meer, abends mit einem Essen im Restaurant, das heute geöffnet und gut besucht ist. Wir mussten ca 1,5 Stunden auf unser Essen warten, da die einziige Servicekraft (ein vermutlich illegal arbeitender Migrant) und eine ganz kleine Küchenmannschaft nicht hinterherkamen. Das Essen war gut!

05. April – Einschiffung nach Bari

Ich war schon ziemlich aufgeregt, ob heute auch alles klappt. Bis Bari sind es noch ca. 150 km. Da wir nicht in Bari einkaufen möchten, fahren wir duch eine kleine Stadt in der Nähe zu Familia. Das dauert länger als erwartet, wegen Strassensperre und Familiengrosseinkaufstag – es ist Samstag! Alles im Bulli verstaut fahren wir weiter auf der Schnellstrasse nach Bari. Die Haltebuchten sind unglaublich vermüllt – das macht einen schon traurig, wie die schöne Landschaft so rücksichtslos vermüllt wird. Zunnächst fahren wir eine Adresse an, wo wir uns die Tickets abholen sollen. Das Superfastferry Büro ist geschlossen und eine nette Dame macht uns darauf aufmerksam, dass dies nicht das richtige Büro sei. Wir finden es ein paar 100 Meter weiter. Die Tickets werden gedruckt und ausgehändigt, zusammen mir einer sehr knappen Beschreibung, wie wir zum Hafen bzw. zur Einschiffung gelangen. Da wir noch Zeit haben und direkt an der Altstadt stehen, gehen wir durch die engen Gassen, durch die Nudelgasse, Bari ist bekannt für die Oricetti, die dort in kleinen Hinterhofwerkstätten hergestellt werden. Die Gassen muten schon fast arabisch an. Wir besichtigen die grosse Kirche mit dem Grab des heiligen Nikolaus und fahren dann zum Hafen. Wir haben noch genug Zeit, aber sind nicht sicher, ob wir alles nach der knappen Beschreibung finden. Nach nur ein mal Verfransen finden wir die Einfahrt. Grosses Kompliment an Manfred, der bei den italienischen Verkehrsverhälnissen immer die Nerven behält. Das Hafengelände ist unübersichtlich weil die Beschildung so knapp ist. Wir finden unser Schiff, essen im Bulli und warten, das es losgeht. Wir haben super Glück und kommen als erstes Wohnmobil aufs Schiff, auf einen tollen Platz, direkt am Fenster, wir haben sozusagen eine Aussenkabine. Nach Erkundung des Schiffs, einem Wein in der Bar, klappen wir unser Dach auf – die See ist so ruhig, dass wir das wagen.

Unsere Superfast-Fähre nach Patras wartet schon auf uns.
So steht man auf der Fähre für „Camping an Deck“
Elisabeth geniesst die Sonne auf dem Oberdeck.
Und dann geht’s auch schon los. Wir sind auf See!

06. April – Ankunft in Patras und erster Campingplatz in Griechenland Aginara Beach

Die Nacht war total ok im Bulli und morgens haben wir noch genug Zeit für eiin ausgiebiges Frühstück im Bulli. Da Manfred eine schlechte Charge Kontaktlinsen dabei hat, die sich nicht vernünftig einsetzen lassen, müssen wir nach der Ausschiffung erstmal nach Patras in die Stadt, die heute, wo heute am Samstag alle auf den Beinen und im Auto unterwegs sind. Wir finden einen Parkplatz!! und einen sehr guten Optiker, Manfred kauft neue Linsen, wir sind total angetan von dem fröhlichen Trubel in der Stadt und bummeln noch etwas durch die übervollen Einkaufsstrassen. Fahren dann noch ca 90 km bis zu unserem Campingplatz am Aginara Beach. Was für ein toller Platz! Ein einziger Garten, wo alles blüht mit hauseigenem Strand, Palmen und Karibikfeeling. Der Platz ist gross aber um die Jahreszeit stehen nur ein Handvoll Camper auf dem Gelände. Die Taverne hat schon auf und das Essen am Abend war ganz lecker.

Aginara Beach – nach ACSI-Angaben der schönste Campingplatz Griechenlands. Finden wir auch!

07. April – Aginara Beach

Wir entscheiden uns hier noch einen Tag zu verbringen, starten eine Waschmaschine, frühstücken in aller Ruhe, gehen am Strand spazieren und relaxen. Manfred ist sogar am späten Nachmittag mit mir Schwimmen gegangen! Das Mittelmeer ist noch kalt, aber die Sonne scheint so schön….

Abendstimmung am Aginara Beach

08. April – Diana Campingplatz in Olympia

Nach dem Frühstück fahren wir direkt den neuen Campingplatz an und finden auf dem steilen Platz ganz unten ein angenehm ruhiges Plätzchen. Wir machen uns die paar Meter zum archäologischen Gelände durch die moderne Stadt Olympia – die nur aus Hotels und Tavernen zu bestehen scheint – zu Fuß auf. Da die Sonne schon so brennt, suchen wir uns eine Taverne, verdrücken eine Waffel mit Eis (zu touristischen Preisen) und gehen zunächst mal ins achäologische Museum auf dem Ausgrabungsgelände. Hier werden viele Ausgrabungsgegenstände aus den verschiedenen Epochen über ein Jahrtausend griechischen Lebens, Kunst und Kultur in Olympia präsentiert – ein Museum von Weltformat.
Das Ausgrabungsgelände ist riesig und man kann sich die Pracht und die Wirkung der Anlage gut vorstellen. Heute ist es besonders schön hier, wir sind quasi alleine! keine Busse – ein französiches Filmteam dreht einen Werbefilm über die Olympischen Spiele in Paris und ein Jugendchor probt eine Aufnahme, bis der Ressigeur endlich zufrieden ist. Daher ist der Zeustempel tieilweise abgesperrt. Das stört uns nicht weiter, denn die Musik zusammen mit der Ruhe in der Anlage und den herrlich blühenden Judasbäumen gibt eine ganz eigene Stimmung! Am Abend lassen wir uns noch ein Restaurant empfehlen und essen noch sehr nett zu abend.

Es blüht überall auf dem riesigen Gelände.
Wunderbar!!! Findet Manfred auch.

09. April – Arkadisches Bergland Dimitsana

Wir tauschen die nächsten beiden Tage unseren Bulli gegen eine feste Unterkunft ein und buchen ein Zimmer im Guesthouse Enastron in Dimitsana. Tagsüber ist es schon schön warm, aber Nachts sind die Temperaturen hier über 1.000 m nur kurz über Null. Das kleine Gästehaus ist ein sehr liebevoll renoviertes altes Dorfhaus, das man über ein paar alte Steinstufen von der Dorfstrasse aus erreicht. Wir werden sehr nett vom Eigentümer empfangen und unser Zimmer ist mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet.

Rechts unsere Unterkunft – links daneben, wie so oft in den Dörfern, ein verfallenes Haus, mitten im Ort.

Wir machen uns mit dem Auto über die kleinen Bergstrassen auf nach Vytina, das Bergdorf ist bekannt für seinen Honig. Wir vergammeln die Mittagszeit in einer Taverne und einem Café (dreistöckige Waffel mit Schokoladensauce , Vanilleeis und Sahne!!), kaufen Tannen- und wertvollen Blütenhonig ein, der angeblich Superfood-Eigenschaften haben soll. Am Nachmittag versuchen wir einen Teil der Kalorien bei einem Rundgang durch die steilen Gassen des beschaulichen Dimitsana abzuarbeiten. An der Kirche bieten sich herrliche Blicke in die weite Bergwelt.

Abends essen wir noch in der Taverne gegenüber unserer Unterkunft.

Honig im Überfluss – hoffentlich nicht gepanscht (soll inzwischen auch in Griechenland vorkommen).

10. April – Wanderung durch die Louisos-Schlucht zu Kloster Prodromou und zum Filosophos-Kloster

Allein die Anfahrt von Stemnitsa zu den antiken Gortys, dem Ausgangspunkt der Wanderung, ist ein Erlebnis. Die Strasse schlängelt sich in unzähligen engen Serpentinen 10 km vom Abzweig bis hinunter in die Schlucht. Zunächst schauen wir uns die Ruinen des antiken Gortys an, mystischer Ort, so abgeschieden und inmitten der blühenden Wiesen und alles für uns alleine! Die Wanderung ist nur ca. 7 km, hat es aber wegen der vielen steilen Auf- und Abstiege über steinige Passagen in sich.

Das Kloster Prodromou.

Das Kloster Prodromou liegt ganz versteckt und abgeschieden auf 591 m, die Gebäude sind wie Vogelnester an die Bergwand geklebt und bei dem Anblick der Balkone stellt sich unweigerlich die Frag, wie lange die noch halten. Frauen dürfen das Kloster nur angemessen bekleidet betreten und so hängen Röcke am Eingang, die man sich überziehen soll.

Elisabeth in der aktuellen Kloster-Couture.

Da die drei Mönche, die hier leben, gerade am Beten waren, wurden wir nicht wie üblich, mit Kaffee oder Wasser empfangen und durchs Kloster geführt, sondern konnten uns alleine umsehen. Vom Balkon aus hat man eine phantastische Sicht in die Schlucht. Ein Stück höher liegt noch eine kleine Kirche, die jedoch verschlossen war. Auf dem Weg dahin standen die Esel des Klosters und warteten auf Aufgaben.

Der Blick von Balkon des Klosters ist atembraubend (vor Allem, wenn man sich die Befestigung der Balkone vorher angesehen hat!).

Vom Kloster führt der Pfad wieder zurück in die Schlucht über den Lousios Fluss und auf der anderen Talseite wieder hinauf zum Kloster Filosófou. Der Mönch am Eingang war mürrisch und verwies uns auf einen Zettel, der die Geschichte des Klosters beschrieb.

Das Kloster liegt wunderbar. Allerdings …
… sind die Ausstellungsstücke teils recht makaber.

Nach einem Blick in den Eingangsraum des Klosters und die Kirche wollten wir eigentlich im Schatten etwas essen. Was die aufdringliche Katze auf dem Tisch aber unmöglich machte.

Bettelkatze. Wartet geduldig darauf, dass die hungrigen Wanderer ihren Rucksack öffnen. Dann aber geht die Post ab …

Wieder heil am Auto angekommen, suchten wir uns eine flache Stelle am Fluss und kühlten unsere Füsse – herrlich!! Eine Dame in einem Camper sprach uns an, die beiden hatten hier sogar übernachtet.

Auf dem Rückweg fuhren wir noch über Stémnitsa, einem Bergdorf, das für Gold- und Silberschmiedearbeiten bekannt ist. Allerdings war um diese Zeit im Jahr noch alles zu und die Bürgersteige hochgeklappt. Eine kleine Erfrischung in der Dorftaverne und dann zurück nach Dimitána. Heilfroh diese Wanderung geschafft zu haben, besuchten wir noch die Taverne dirket an unserem Guesthouse an der Dorfstrasse, wo es frisch geschmortes Lamm mit Oreganosauce und selbstgemachten Pommes gab. Lecker!

11. April – Weiterfahrt in Richtung Ochsenbauchbucht

Nach einem wirklich üppigen Frühstück verlassen wir die arkadischen Berge und unsere behaglich Pension und fahren Richtung Pylos, Wir fahren damit viel weiter südlich als geplant wieder an die Westküste, aber die Strecke ist einfacher zu fahren und wir können nicht alles sehen…. Auf dem Weg besuchen wir noch den Palast des Nestor, eine sehr sehenswerte Ausgrabung der mykenischen Zeit. Die ganze Anlage ist überdacht und die gut gestalteten Hinweistafeln ermöglichen eine spannende Besichtigung. Man kann sich die Räume aus dem 13. Jahrhundert vor Christus sehr gut vorstellen.

Der Campingplatz unserer Wahl nahe der Ochsenbauchbucht hat leider noch zu, sodass wir auf Camping Navarino ausweichen müssen. Der liegt direkt am Meer, aber auch direkt an einer viel befahrenen Strasse. Die schönsten Plätze am Meer sind natürlich belegt. Wir machen uns von den in Dimitána auf einem sehr kleinen Erzeugerwochenmarkt erstandenen frischen Tomaten und Gurken und dem mit Minimarkt erstandenen Olivenöl einen leckeren Salat. Dann werden direkt danach von einem deutschen Paar auf unseren Bulliauszug angesprochen und Manfred erteilt natürlich bereitwillig Auskunft. Als wir endlich zu unserem Strandspaziergang aufbrechen, ist die Sonne schon fast untergegangen.

12. April – Wanderung zu den Ruinen Paleo Kastro, Burg Navario – einer fränkischen Burg über der Ochsenbauchbucht

Der Aufstieg ist noch o.k. , aber bereits auf dem Befestigungsring fehlen mir die Trittsicherheit, die Schwindelfreiheit und der Mut. So entscheiden wir uns für den rechten Weg über die Burg, der wundervolle Ausblicke auf die Bucht bietet, einfach traumhaft!! Der Abstieg zur Bucht ist allerdings für mich sehr schwierig und nur mit grosser Überwindung und Manfreds Hilfe zu bewältigen. Wir müssen ausgesetze Stellen mit Seilen und Klettersteigen überwinden, bis wir zur Nestorgrotte gelangen und von dort aus auf einem etwas einfacheren Weg weiter steil in die Bucht absteigen.

Überglücklich, dass ich diese Herausforderung gemeistert habe und meine Angst überwunden haben, machen wir eine Pause am Strand und laufen dann entlang der Lagune zu unserem Parkplatz. An der Lagune haben mich die Mücken wieder entdeckt und nach einem kleinen Plausch mit unseren Campingplatznachbarn fahren wir weiter mit einem Abstecher über Messene nach Stoupa, in die äussere Mani. Die Küstenstadt Kalamata lassen wir links liegen. Vor dem Abzweig nach Messene decken wir uns noch bei einem Lidl ein. Vor dem Eingang von Messene unter einem Olivenbaum vespern wir im Schatten. Messene zählt zu den beeindruckensten Ausgrabungsstätten des Peleponnes und liegt in phantastischer Lage auf dem ca 800 m Berg Íthome. Die Anlage ist riesig und wir hätten viel mehr Zeit gebraucht. So lassen wir das Museum ganz aus und schauen uns nur die wichtigsten Ausgrabungen an.

In Stoupa angekommen steuern wir Camping Kalogia an, ein sehr einfacher aber sauberer Platz, der etwas oberhalb des Dorfes liegt. Stellpätze im Schatten von grossen Eukalyptosbäumen. Hier gibts noch zum Abschluss des ereignisreichen und sehr heissen Tages einen selbstgemachten griechischen Salat.

13. April – Camping Kalogria Stoupa

Heute ist Wasch- und Ruhetag. Als die Wäsche getocknet ist und die Mittagshitze rum ist, entscheiden wir uns auf dem recht neuen Fahrrad- und – Wanderweg in das nächste Dorf Agios Nicolaos zu wandern. Ein schöner Weg immer am Meer entlang, aber es ist selbst am späten Nachmittag noch viel zu heiss und die Füsse tun uns noch weh von gestern. Agios Nicolaos ist ein nettes Dorf direkt am Meer. Wir ruhen uns in einer Taverne etwas aus und trinken was Kühles bevor wir uns auf den knapp 5 km langen Rückweg begeben.

Abends essen wir noch in Stoupa, in einer Taverne direkt am Sandstrand. Das Personal spricht deutsch und das Essen ist ganz passabel.

14. April – Weiterfahrt in die innere Mani

Die Straßen sind erstaunlich gut ausgebaut und der kurvenreiche Verlauf bietet immer schönere Ausblicke. Unser erster Halt ist eine Bäckerei mit Café in the middle of nowhere auf einem Bergrücken an der Strasse. Hier ist es herrlich luftig – es ist wieder ein heisser Tag- und wir trinken einen Kaffee und dazu ein paar trockene Süssigkeiten aus der Bäckerei. Die produziert hier oben keine Brote, sondern Kuchen und vor allem festes Gebäck, wie Kekse.

Die Drei-Frauen-Bäckerei hoch oben in den Bergen. Wie man sieht, gibt es Street-Art auch in den abgelegensten Gegenden.

Dann geht es weiter in das Örtchen Limeri, das wir mangels Parkplatz nicht besuchen können und so begnügen wir uns mit einer Durchfahrt und einem Blick von oben auf das gut besuchte malerisch gelegene Dorf.

Limeri von oben.

Es ist Sonntag und es sind viele griechische Ausflügler unterwegs. Das nächste Ziel Areópolis ist der bedeutenste Ort der Region und schon touristisch gut erschlossen ist. Wir spazieren über die gepflasterten Gässchen zwischen den Steinmauern der Wohntürme und Kirchen, essen uns ein Eis. Auch hier ist heute einiges los. Dann gehts 11 km weiter in die Höhlen von Pírgos Dirou. Wir buchen ein Ticket für eine 1.200 m lange Bootsfahrt und einen 300 m langen Spaziergang durch die Höhle. Am Eingang bekommen wir Schwimmwesten und werden in ein kleinen Kahn mit Steuermann gesetzt. Die Führung ist nur auf griechisch. Der schmale Kahn gleitet lautlos durch die magische Unterwelt der Tropfsteinhöhle, wo die Durchbrüche teilweise so niedrig sind, dass wir unsere Köpfe einziehen müssen. Wir staunen über die Tropfsteinformation und sind sehr beeindruckt vom Ausmass der Höhle.

Unterwegs in der Tropfsteinhöhle

Am Ende der Fahrt werden wir beim Aussteigen vor der niedrigen Höhe des Druchgangs gewarnt, aber Manfred stösst sich dennoch 2 mal ordentlich den Kopf. Die 300 m Spaziergang durch die Höhle gibt Gelegenheit die Tropfsteine von der Nähe zu betrachten. WIr fanden das war ein grandioses Erlebnis, besonders weil die gigantischen und vielgestaltigen Tropfsteine so unspektakulär und sparsam beleuchtet waren und die Höhle so still war.

Mangels Campingplätzen suchen wir uns in der abgelegnen, kargen Landschaft, der Mani, die mit verlassenen Dörfchen und Wohntürmen durchzogen ist, einen wunderschönen Freistellplatz , so einzigartig schön haben wir noch nie gestanden: eine kleine Parkbucht an einer Schotterstrasse mit phantastischem Blick. Wir sind begeistert!!!

Frei stehen in der Mani. Fabelhaft!

15. April – Fahrt zum Kap Mataplan und Wanderung zum Leuchturm Tenaro

Wir fahren weiter über abendteuerliche Strässchen und kommen an kleinen verlassenen Ortschaften mit hohen Wohntürmen vorbei. Die Landflucht hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Häuser verfallen lassen. Hier und da sieht man renovierte Gebäude, oder den Wohntürmen nachempfundene Neubauten, meistens Hotels. Die Wohntürme waren Verteiligungs- und Rückzugstürme in den oft Jahrzehnte dauernden Vendettas – der Blutrache zwischen verfeindeten Familien. Derjenige hatte verloren, der die meisten Mitglieder verloren hatte und musste die Gegend verlassen. Bezeichnend ist, dass die Mütter ihre Söhne nicht Sohn sondern „Gewehr“ nannten. Diese Tradition der Blutrachte führte dazu, dass die Mani kulturell eigentlich wenig hervorgebracht hat, bis auf traditionelle einzigartige Totenklagelieder.

Unser Ziel ist Vathià, einer touristischen Attraktion in der Mani. Vathiá liegt auf einem Hügel inmitten der kargen Landschaft, ist aber – bis auf 2 Familien, die hier noch wohnen – verlassen. Die Türme verfallen und es ist spannend durch die verwinkelten mit Steinen gepflasterten engen Gassen zu gehen. Gegenüber der Strasse kehren wir in einer Taverne ein und Manfred ist begeistert von dem mit Honig übergossenen fettausgebackenen Fladen, der als Honeycake angeboten wurde.

Blick auf die verlassene Stadt Vathia.

Auf der Weiterfahrt wird die Landschaft immer karger und wir erreichen Kap Matapan, das „Ende der Welt“, Hier soll sich der Legende nach einer der Eingänge zum Hades befunden haben.

Wir chillen auf dem Parkplatz, bis die Mittagshitze vorbei ist und machen uns auf die Wanderung zum Kap und zum Leuchtturm. Die Wanderung zum Kap Tenaro ist im Rother Wanderführer als kurze, einfache 4 km lange Wanderung beschrieben. Wir finden es aber dennoch anstrengend, im kargen steinigen Gelände zum Leuchtturm zu gelangen. Vorher passieren wir noch ein Mosaik am Wegesrand, dann geht es durch das blühende stachlige Machia bis zum Leuchtum, einem der südlichsten Punkte. Wir geniessen den Blick aufs Meer und die laue Prise im Schatten.

Gut erhaltenes antikes Mosaik, das ungeschützt zugänglich ist.
Der Leuchtturm am Kap Tenaro ist schon in Sicht …
Ausgiebige Rast am Leuchtturm, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

Unseren Schweiß waschen wir durch einen kurzes Bad im Meer ab und gehen anschliessend in der nahen Taverne zum Essen (ziemlich schlechte Qualität – nicht zu empfehlen) Wir übernachten auf dem Parkplatz, der sich inzwischen gut mit weiteren Freicampern gefüllt hat.

16. April – Weiterfahrt auf der Ostseite der Mani über kleine, kurvenreiche, aussichtsreiche Strassen bis Camping Meltemi

Die Ostseite der Mani ist noch verlassener und die Aussichten wieder spektakulär, so dass wir öfter halten und uns die Landschaft anschauen.

Phantastische Ausblicke von den Höhen der Mani …
… auf die Küste und das Meer.

Wir steuern den Campingplatz Meltemi an, der in der Nähe von Gythio liegt. In Gythio sitzen wir in eimem Café und Manfred bestellt einen Crepe und wir trinken Kaffee. Gythio ist ein beliebtes Hafenstädtchen, das uns aber nicht so besonders gut gefallen hat.

Der Campingplatz ist aber sehr schön, liegt direkt am Meer und die Sanitäranlagen sind brandneu und tiptop, Wir stehen unter Pinien direkt am Meer, umringt von Familien mit kleinen Kindern, teilweise Säuglinge, die hier ihre Elternzeit verbringen. Es ist ziemlich kühl und windig. Wir waschen eine Maschine Buntes und hängen sie in den Wind. Dann laufen wir noch ein wenig am Strand und fahren dann noch zu einem Biohof Karababas, der von einer Deutschen seit über 30 Jahren erfolgreich bewirtschaftet wird und decken uns mit verschiedenen Marmeladen, Olivennöl und ähnlichem ein. Abends essen wir am Bulli.

17. April – Camping Meltemi in der Nähe von Gythio

Am Morgen waschen wir unsere Bettwäsche und trocknen sie im Trockner, eigentlich war das Wetter schlechter angekündigt, aber die Sonne scheint. Wir fahren zum Schiffswrack Dimitrios, einem Küstenmotorschiff, das 1981 am Strand von Valtaki strandete und seitdem dahinrostet und als bekanntes Fotomotiv fungiert.

Das Wrack der Dimitrios, das langsam, aber sicher vom Rost zerfressen wird.

Da es sehr heiss ist, entscheiden wir uns in einer Bäckerei in Gythio einzukaufen und am Bulli im Schatten Kaffee zu trinken. Wir finden in einer Nebenstrasse eine kleine Bäckerei und als Manfred sich eingehend über die Brote informiert (eigentlich nur 2 Sorten im Sortiment), schenkt uns die Bäckersfrau ein ganzes Brot. Glücklicherweise müssen wir ihr das Feedback nicht geben, um das sie gebeten hatte, denn die Brote waren wirklich nicht gut. Wir haben eins der Familie neben uns geschenkt. Nach einem schönen Spaziergang am Strand gehen wir noch in einer Taverne essen, die uns empfohlen wurde. Dort wird gekocht und man schaut in der Küche in den Ofen bzw in die Töpfe. Wir entscheiden uns für Hähnchen mit Okraschoten. Auch dieses Essen war nicht wirklich gut, verkochtes Gemüse und Fleisch, das sehr lange warm gehalten wurde.

18. April – Camping Atreus in Mykéne

Der Campingplatz 2 km vor Mykéne ist ein echtes Idyll, einfach aber gepflegt. Alles blüht und es ist wunderbar still. Wir machen eine ausgiebige Mittagspause und machen uns dann auf zur Ausgrabungsstätte. Der Parkplatz ist aussergewöhnlich voll mit Bussen. Es ist „Monument`s day“ und der Eintritt ist frei. Das scheinen Herrscharen von Schülergruppen zu nutzen, um sich die vor 3.000 Jahren entstandene Festung mit dem weltberühmten, tonnenschweren Löwentor anzusehen. Wir besuchen zunächst das Museum, das Ausgrabungsgegenstände der unterschiedlichen Epochen präsentiert. Hier ist auch eine Replik der goldenen Totenmaske zu sehen, die Schliemann und andere Forscher fälschlicherweise lange mit Agamemnon in Verbindung gebracht haben.

Dias Ausmass der Ausgrabungen und wie sie sich in die argolische Gebiergslandschaft einfügt beeindrucken uns sehr. Ins Innere der Burg gelangen wir durch das Löwentor, einer gewaltigen Pforte mit einer Höhe von 3,1 m und einer Breite von 2,95 m. Allein der Türsturz und die Schwelle wiegen je 20 Tonnen. Unweigerlich stellt sich die Frage, wie die Menschensolche Steinquader bewegen und aufschichten konnten.

Vor dem berühmten Löwentor haben uns andere Touris, als Gegenleistung für ein Bild, das wir von ihnen gemacht haben, fotografiert.
Die Ausgrabungsstätte ist berühmt und entsprechend frequentiert (siehe die Busse auf dem Parkplatz).

Durch verschiedene Ausgrabungen von Gebäuden, Gräbern, Künstlerwerkstätten etc. gelangen wir oben an die Spitze der Festung und geniessen den phantastischen Rundblick. Abends zurück am Camper machen wir uns noch etwas zu essen, denn die Tavernen am Ort sind laut Reiseführer alle schlecht bis sehr schlecht.

19. April – Fahrt über Nafplio zum Camping Bekas bei Epidauros

Wir fahren heute über Nafplion weiter nach Epidauros. Die Strecke ist gut zu fahren und wir haben viel Zeit, uns Nafplion anzuschauen. Das Hafenstädtchen gefällt uns ausgesprochen gut, die Stadt hat Flair! Wir parken am Hafen und schlendern durch die engen Gassen der Altstadt. Hier sehen wir das erste Mal in Griechenland, dann man sich Mühe gibt, alles schön herzurichten: weinig Müll, schöne Blumendekos, etc. Ich erstehe eine schöne Halskette und Manfred ein mykenisches Pferd aus Bronze als Andenken. Am Marktplatz lassen wir uns in der ersten Reihe eines schönen Cafés nieder und geniessen griechischen Kaffee, ein leckeres Eis und Jogurt mit Nüssen und Honig. Auch hier strömen ganze Herrscharen von Schülern an uns vorbei, anscheinend ist diese Woche in Griechendland Ausflugswoche.

Nafplion hat eine sehr schöne Altstadt, die zum Bummeln und Verweilen einlädt.

Die über der Stadt thronende Burgfestung ersteigen wir nicht mehr. Der Himmel zieht sich zu und es wird windig und kühler. Wir fahren 30 km weiter auf unseren Campingplatz Bekas. Unser Bulli steht direkt am Meer. Leider wird das Wetter immer ungemütlicher und nachdem die ersten Schauer durchgezogen sind, machen wir uns noch auf zu einem kleinen Spaziergang. In der schönen Senke zum Meer hin wachsen unzählige Zitrus- und Apfelsinenbäumchen. Leider auch hier viel Müll und einige Bauruinen. Dann noch schnell draußen am Bulli das Essen zubereitet für den Abend: Tomaten mit Morzarella! und dann geht`s auch schon wieder weiter mit Regen.

20. April – Epidauros und Weiterfahrt zum Camping Alkioni

Vielleicht lag es am schlechten Wetter bei der Ankunft, aber Manfed fühlt sich auf dem Platz nicht wohl und wir packen unsere Sachen zur Weiterfahrt. Ausserdem soll das Wetter in Richtung Korinth besser werden. So sucht Manfred einen Platz aus, den wir dann am Abend ansteuern werden.

Aber zunächst zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise: Epidauros, die mondäne Kur- und Kultstätte der Antike. Wir steuern die Hauptattraktion, das 14.000 Zuschauer fassende 2.300 Jahre alte Theater an und sind wieder mal sehr beeindruckt. Wir steigen bis ganz oben die Tribünenreihen hoch und geniessen den Anblick und stellen uns vor, wie es gewesen sein muss, hier im Altertum eine Aufführung mitzuerleben.

Das Theater von Epidauros ist schlichtweg überwältigend. Unten wird gerade die erstaunliche Akustik des Theaters demonstriert.

In Epidauros wurde Asklepios, der Gott der Heilkunde vereehrt. Die weiteren Ausgrabungen umfassen Kureinrichtungen, Tempel, Hotels und ein Station. Alles liegt in einer weiten Ebene und wir können alles in Ruhe besichtigen. Das kleine Museum stellt Wandfriese, Statuen, medizinische Instrumente etc. aus.

Auf dem Parkplatz machen wir noch eine kleine Vesper, bevor es weitergeht.
Der Campingplatz ist in ca. 90 km Entfernung. Auf der Hälfte der Strecke machen wir in einem kleine Küstenort halt, wo wir in einem hippen Café direkt am Meer einen griechischen Kaffee und einen Apfelkuchen verdrücken. Die restlichen 50 km ziehen sich erheblich und führen uns durch dichten Pinienwald über ein Gebierge über viele Serpentienen, bis wir wirklich am Ende der Welt diesen besagten Campingplatz erreichen. Der Empfang ist eher einsilbig, uns wird ein Plan in die Hand gedrückt und die Nr des Platzes: 63 mitgeteilt. Der Platz ist riesig und zieht sich am Berg in einigen Serpeninen hinunter bis zum Meer. Uns gelingt es nur mit Hilfe eines griechischen Paares und des Sohns des Besitzers den Platz ausfindig zu machen. Wir sind die einzigen Camper, der Platz besteht aus 90% Dauercampern, von denen aber maximal 3 Camper da sind. Alles wirkt etwas verlassen. Unser Stellplatz ist nicht schön, die umgebende Natur ist aber grandios.

Unser Stellplatz auf dem Campingplatz Alkioni, ca. 30 m über dem Meer mit tollem Panoramablick, aber links und rechts eingerahmt von (nicht anwesenden) Dauercampern.

Eine kleine Kiesbucht, leider ist es zu kalt zum Baden und schöne Blicke aufs Meer und das Gebirge drumherum. Trotzdem kann ich mich nicht so recht mit dem ganzen anfreunden. Hier können wir uns nur selbst versorgen. Gut, dass wir Vorräte haben und so machen wir uns Spaghetti mit Pesto.

21. April – Ruhetag Caming Alkioni

Wir machen uns einen ruhigen Tag, erkunden den weiträumigen Platz und geniessen die Natur und die absolute Ruhe. Anders als an anderen Platzen hört man hier noch nicht mal Vögel. Wahrscheinlich wegen der vielen Katzen… Beim Essen werden wir, wie auch gestern schon von mindestnes 8 Katzen belagert, die sich über unsere Essensreste freuen und sich danach zufrieden und genüsslich die Pfoten lecken.

Elisabeth wird bei der Zubereitung des Abendessens schon von einigen Bettel-Katzen belagert. Später kamen noch einige mehr dazu.

22. April – Hera-Kultstätte, Kanal von Korinth und Camper Stop Olive Tree

Nach einem gemütlichn Start in den eher durchwachsenen, kühlen Tag verlassen wir den Campingplatz . Im nächsten grösseren Ort kaufen wir Sesamringe und Gebäck für eine Mittagspause ein. Unser Ziel ist die antike Hera-Kultstätte an der Spitze des Kap Iréon, unweit von Loutraki. Der Weg führt uns wieder auf der gut ausgebauten, aber kurvenreichen Küsten- und Bergstrasse durch schönen, dichten Pinienwald hinab zu den Ausgrabungen am Meer. Die Bucht und Kultstätte der Hera Limenia von Perachora liegt in einem kleinen Naturhafen, den die Seeleute auf dem Weg nach Korinth ansteuerten, um der Göttin ihre Opfer dazubringen. Wir steigen über die Kalksteinklippen zum Leuchttum, der noch in Betrieb ist. Von hier hat man einen schönen Blick über den Golf von Korinth und man kann in der Ferne sogar den Kanal von Korinth erkennen.

Der Leuchtturm an der Hera-Kultstätte, von der leider nicht mehr allzuviel zu sehen ist.

Auf dem Parkplatz kochen wir uns einen Tee – das Gebäck ist allerdings eine Enttäuschung, Kringel von Vorgestern und Rosinenschnecke nicht durchgebacken…. Backen können die Griechen wirklich nicht. Eigentlich wollten wir uns im Loutraki, das als beliebter Kurort am Meer beschrieben war- noch einen Kaffee an der Strandpromenade trinken, aber das verkehrsreiche Treiben und mangelnde Parkplätze halten uns davon ab.

Und so geht es dirket weiter zum Kanal von Korinth. Die Landenge (Istmos) von Korinth bildet die einzige Verbindung zum europäischen Festland. An der engsten Stelle wird sie von einem 6,3 km langen, schnurgeraden Kanal durschschnitten und verbindet den Korinthischen mit dem Saronischen Golf. Die Seitenwäne türmen sich 80 m hoch auf. Nach vielen historischen Versuchen gelang 1893 der Durchbruch, der einen Umweg von 325 km überflüssig machte. Heute spielt der Kanal wegen der geringen Tiefe von 8 m eine für die Schiffahrt untergeordnete Rolle. Von der Brücke haben wir einen atemberaubenden Blick in die Tiefe.

Der Kanal von Korinth – jeder Touri macht hier (mindestens) ein Foto. Wir auch.

Weiter geht´s in die Nähe vom antiken Korinth auf den Stellplatz Olive Tree, ein wenig attraktiver Schotterplatz unter Olivenbäumen mit nagelneuem Sanitäranlagen, leider auch mit einer geruchsintensiven Nachbarschaft -Schafställe und Misthaufen.

Wir laufen noch ein wenig durch die Olivenhaine in die Stadt. Sieht alles nicht so einladend aus.

Das Wetter und die SIcht verschlechtern sich am Abend und es liegt sehr viel Saharastaub in der Luft, so dass sich das Licht gelblich einfärbt, das haben wir so auch noch nie gesehen.

Alles war durch den Saharastaub in der Athmosphäre gelb-rötlich eingefärbt. Apokalyptisch!

23. April – Antikes Korinth und Akrokorinth – weiterhin Camperstop Olive Tree

In der Nacht hat es ein paar Tropfen geregnet und der Saharastaub hat sich überall niedergeschlagen und so heißt es erstmal putzen…. Alles ist gelb bestäubt. Bevor wir wegfahren, müssen wir das Auto abspritzen, damit wir überhaupt etwas durch die Scheiben erkennen können.

Das antike Korinth war einst vor 2.000 Jahren eine bedeutende Handelsstadt und Verkehrsknotenpunkt zwischen Asien und Europa. Heute beeindrucken die Ruinen mit den sieben über 7 m hohen Säulen des Apollon-Tempels. Im Altertum war Korinth für seinen Reichtum und die lockeren Moralvorstellungen bekannt. So wurde Aphrodite, die Göttin der Liebe verehrt und es soll mehr als 1.000 Tempelprostituierte auf Akrokorinth gegeben haben.

Die Reste des Apollo-Tempels – 4 der 7 Säulen wurden in den 80er und 90er Jahren von einem amerikanischen Archäologenteam aus den Trümmern restauriert.

Die betende Gruppe Amerikaner wird sicher nicht um Vergebung deren Sünden flehen, sondern – so vermuten wir – auf den Spuren von Petrus hier sein, der später dann 2 Jahre in Korinth gepredigt hat. Ansonsten scheint Korinth auch sehr beliebt bei chinesischen Touristen zu sein, die durch die Ruinen und das Museum geschleust werden.

Wir gönnen uns noch einen griechischen Kaffee in der Taverne Marinos, in der wir heute Abend auch zum Essen gehen werden.

Am frühen Nachmittag fahren wir der gut ausgebauten Strasse hoch zur Festungsanlage Akrokorinth. Die Burg liegt auf einem 575m hohen Berggipfel auf einem wuchtigen Felsen. Normalerweise bietet sich wohl ein einmaliges Panorama, das heute allerdings durch den Saharastaub in der Lust eingetrübt ist. Wir vespern erstmal im Bulli und begeben uns dann zum Eingang. Wir haben noch 2 Stunden Zeit, die weitläufige Burg zu erkunden. Der Aufstieg ist teilweise sehr steil, aber es lohnt sich. Was man heute von der Burg sieht, ist aus dem Mittelalter. Die Geschichte der Burg reicht allerdings weit länger zurück und soll bereits im 7. Jh. v. Chr. besiedelt worden sein.

Der Blick von Akrokorinth in die Talebene ist heute leider durch den Saharastaub eingetrübt – lässt aber den weiten Blick, den man sonst hat, erahnen.
Elisabeth kann es nicht lassen und probiert natürlich gleich die Glocke an der Kapelle aus. Das kostet eine Runde …

Unser Abendessen in der Taverne Marinos ist mal eins der besseren: warme Rote Beete mit Knoblauchsauce, Kohlrouladen mit Hackfleisch und Weinblättern gefüllt und Manfred hatte einen Eintopf mit griechischen Nudeln und Rindfleisch.

24. April – Weiterfahrt nach Nemea und dann nach Tolo – Agolic Camping

Wir machen noch einen Schlenker über Nemea und besichtigen das antike Nemea, dort wurden seit 573 v. Chr alle zwei Jahre die Nemeischen Spiele abgehalten. Das 180 m lange Stadion und der Tunnel, durch den die Athleten die Kampfbahn betraten, sind heute noch zu besichtigen. Das Gelände ist wohl sehr wenig besucht und wir sind alleine dort. Ein paar hundert Meter weiter befindet sich der Zeus-Tempel und das Museum, das wir auch noch anschauen.

Die ehemalige Sportbahn des antiken Nemea ist wenig spektakulär …
… dafür machen die Reste des ehemaligen Zeustempels schon mehr her.

Das neue Nemea ist wenig attraktiv und die einzige Taverne, die wir sehen, wenig einladend. So fahren wir noch etwas weiter und kommen an zahlreichen Winzern vorbei. Das Weinanbaugebiet von Nemea produziert fast ausschliesslich Rotweine der Aghiorgitico-Traube. Der Winzer, den wir besuchen, liegt am Ende des Ortes und wir können gut parken. Die Dame, die uns den Wein verkauft, spricht gut englisch. Wir erstehen einige edle Tröpfchen, ohne zu probieren.

Weiter geht’s in die Nähe von Tolo, wo wir einige Tage am Meer verbringen wollen. Der zuerst angesteuerte Campingplatz gefällt uns nicht und so schauen wir uns den Agolic Camping an, der ein paar Kilometer weiter auch direkt am Meer liegt. Hier bleiben wir. Wir machen noch einen Spaziergang am Meer entlang und essen zu abend am Bulli. Alles prima, nur die Duschen sind leider nur lauwarm und die Mücken überfallen mich wieder.

25. April – Erkundung von Tolo und weiterhin Campingplatz Agolic

Wir fahren nach Tolo, ein Touristenstädtchen, das aber noch ziemlich verschlafen daher kommt. Wir laufen die Häuserreihe direkt am schmalen Sandstrand entlang und suchen uns eine nette Taverne. Die blauen Stühlen im Sand sehen verlockend aus, aber es ist heute zu windig, so dass wir uns in den 1. Stock setzen, wo wir geschützt hinter Folie einen schönen Blick aufs Meer haben und unsere Dorade, bzw. Seebrasse mit gegrilltem Gemüse geniessen. Dann noch im Cafe einen griechischen Cafe und ein Crepe mit Eis und zurück zu unserem Campingplatz. Abends machen wir noch einen langen Strandspaziergang. Leider sind die Duschen wieder kalt und die Mücken lästig.

26. April – Nafplio Palamidi Festung weiterhin Campingplatz Agolic

Heute brechen wir auf nach Nafplio, wo sehr viele tolle Yachten im Hafen liegen und es kommen laufend neue eingefahren. Wir machen uns aber zunächst an den Aufstieg auf die Palmida Festung, die 229 m hoch gelegen über 999 Stufen zu erklimmen ist. Für meine armen Beine ist das grenzwertig!!

Knackiger Aufstieg von Nafplio auf die Palmida-Festung. Aber fantastische Blicke zwischendurch!

Von oben bieten sich traumhafte Ausblicke. Die riesige Verteidigungsanlage wurde zu Beginn des 18. Jh. von den Venezianern erbaut und besteht aus acht Forts. Es gibt hier oben viel zu klettern und zu erkunden. Das hat sich wirklich gelohnt!

Blick von der Festung auf den Hafen, wo Dutzende von Leih-Jachten angelegt haben und für Besichtigungen bereit stehen.

In der Altstadt besuchen wir das nette Restaurant „Aiolos“ und essen lecker zu Mittag: warme Rote Beet mit Knoblauchsauce, Fischsuppe und eingelegter Octupus. Danach geht es nochmal in das Café am Marktplatz, dass wir schon von unserem letzten Nafplio Besuch kannten. Manfreds warmer Orangenkuchen ist allerdings pappsüss, aber meinYoghurteis ist sehr lecker.

So gestärkt flanieren wir noch über den roten Teppich vor der Yachtausstellung, die wohl eine Verkaufs- und Vermietungsshow für Yachten ist und von Samstag bis Mittwoch geht.

Das Spektakel sehen wir uns natürlich aus der Nähe an. Eine Jacht haben wir dann aber doch nicht geliehen …

Auf der Rückfahrt finden wir eine sehr abgelegene Badebucht, wo wir noch etwas spazieren gehen und die Abendsonne geniessen.

Elisabeth geniesst den Blick auf die schöne Badebucht.

27. April – Markt in Nafplio und kleine Wanderung am Meer entlang – Weiterhin Campingplatz Agolic

Wir fahren ins nahegelegne Nafplio und kaufen auf dem schönen Markt ein. Neben leckeren Sachen für unser Frühstück erstehen wir auch tolle Kräuter von einem alten Mann, die er in den Bergen gesammelt hat.

Nach einem ausführlichen Frühstück sind wir nochmal nach Nafplio gefahren und den wunderschönen Küstenweg unterhalb der Palamidi Festung gegangen. Er ist eigentlich wegen Steinschlag-Gefahr gesperrt, die Schranke läßt sich aber einfach umgehen und auch andere Spaziergänger scheint die Sperrung nicht zu interessieren. Der Weg führt durch einen Felsdurchbruch bis an den Hafen mit der Festungsinsel Bourtzi und wieder in den Yachthafen mit der derzeit laufenden Yachtausstellung.

Wanderung bei Nafplio. Wunderschön … aber Steinschlag-gefährdet und eigentlich gesperrt.

In einer Seitenstrasse trinken wir den schlechtesten griechischen Kaffee, den wir je getrunken haben und lassen das die Bedienung auch wissen. Der junge Mann verspricht Besserung – naja. Auf dem Rückweg am Meer wird es sehr kühl und windig.

Blick auf die Hafenfestung von Nafplio.

Den nun folgenden Abschnitt des Blocks haben wir einige Wochen später von zu Hause aus fertig gestellt. Daher nur sporadische Beschreibung aus der Erinnerung.

28. April – 01. Mai – Fahrt an die Westküste – Küste von Élis zwischen Kyparissia und Pirgos – Camping Apollo Village

Da wir eh in ein paar Tagen an die Westküste fahren müssen, um von Patras aus unsere Fähre zu nehmen, entscheiden wir uns schon heute in diese Richtung zu fahren. Ziel ist die Küste von Élis, die wir auf dem ersten Reiseabschnitt ausgelassen hatten.

Der Campingplatz Apollo Village ist abgelegen und der asphaltierte Zufahrtsweg so eng, dass wir gerade so mit dem Bulli durchpassen. Der Charme des Platzes erschliesst sich erst auf den zweiten Blick, denn um die Jahreszeit ist der Platz so gut wie leer und es ist noch sehr viel aufzuräumen.

Wir stehen aber ganz herrlich in einem kleinen Kiefernwäldchen und ein Sandweg führt in 200 m zum kilometerlangen Sandstrand, der absolut menschenleer ist. Mit uns stehen hier maximal zwei andere Camper im Gelände. Bevor wir hier entspannen können, müssen wir allerdings noch beim Lidl im nächsten größeren Ort einkaufen, denn hier gibt es weit und breit kein Geschäft und – im April – auch noch keine Taverne, die geöffnet hat.

Einer der schönsten Plätze, auf dem wir in in Griechenland waren.
Und der wunderbare Strand ist nur 200 m entfernt.

Hier verbringen wir die nächsten Tage mit ausgiebigen Strandspaziergängen, ich war sogar zweimal im Wasser, das für April schon erstaunlich warm ist.

Am Tag der Abfahrt vermisst Manfred seine Schuhe, die er vor dem Bulli abgestellt hatte. Na sowas – wer klaut denn ausgelatschte Camper-Schlappen? Die Anwort gibt es beim Auschecken: der Platzhund, eine schwarze Promenadenmischung, bewacht stolz einen der beiden fehlenden Schuhe, der schon ziemlich lädiert ist. Auf Manfreds empörte Nachfrage, muss der Hund den Schuh herausrücken. Der zweite Schuh wird dann vom Platzwart aus einem Schuh-Stapel hinter der Rezeption gezogen. Es ist offenbar nicht das erste Mal, dass er verlorene Schuhe suchen darf.

01. Mai – 03. Mai Rückreise von Patras über Ancona Richtung Heimat mit Zwischenstopp in Freiburg

Unsere Überfahrt von Patras nach Ancona wird auf eine andere Gesellschaft umgebucht, da unsere Fährgesellschaft Superfast Ferry am 01.05. bestreikt wird. Die Fähre legt allerdings erst um Mitternacht des 1.5. ab. So bleibt genügend Zeit, Patras zu erkunden. Den günstig gelegenen Parkplatz in Patras kennen wir ja schon von der Ankunft in Patras vor knapp 4 Wochen. Die Stadt ist nicht ganz so voll, wie bei unserer Ankunft und wir schlendern gemütlich durch die Gassen, trinken Kaffee, Manfred kauft seine Kontaktlinsen bei dem netten Optiker nach und ich erstehe eine Bluse im second hand Laden.

Street Art in Patras.
Auch mit einer Frieda Kahlo-Interpretation.

Der Fährhafen in Patras ist leer, aber die Auffahrt auf die Fähre ist total chaotisch organisert, so sind nicht nur wir, sondern all die anderen Passagiere ratlos, wo sie hin müssen. Wir werden durch Einweiser auf Motorrädern mehrfach umgeleitet und irgendwann landen wir dann endlich auf der Fähre, die auch ziemlich leer ist. Unser Campingplatz on Board ist ganz vorne im Deck, zwar in der Fensterreihe, aber nicht direkt am Fenster. Das Reinigungspersonal scheint auch gestreikt zu haben, denn die Sanitäranlagen, insbes. bei den Herren sind ziemlich schmutzig. Ansonsten erkunden wir das Schiff, schlafen dann gut in unserm Bulli, machen uns etws zu essen, quatschen mit unseren Nachbarn und erreichen am 2.5. um ca. 22.30 Uhr – früher als erwartet – Ancona.

… und ab gehts mit der Fähre Richtung Heimat. Erst einmal nach Ancona in Italien.

Manfred beschließt, dass er noch in der Nacht bis hinter Mailand fahren möchte, er fühlt sich fit und dann geht es auch ohne weitere Probleme auf der leeren Mautstrecke bis hinter Mailand. Dort fahren wir einen Rastplatz an, verdunkeln das Auto und schlafen gut bis um 9 Uhr.

Wir frühstücken wirklich sehr lecker in einem großen Superstore in Fino Morasco, nicht weit von der Autobahn und decken uns noch mit allerhand italienischen Köstlichkeiten ein. Die Auswahl ist wirklich gigantisch! Italien halt….

Weiter geht es frisch gestärkt Richtung die Schweiz. Leider wird das Wetter schlecht und so verwerfen wir unseren ursprünglichen Plan, noch eine Nacht an den oberitalienischen Seen zu verbringen. Nach einer auführlichen Rast in der Schweiz fahren wir weiter durch den zunehmend dichten Freitagabend-Feierabendverkehr.

In Freiburg verlassen wir die Autobahn und verbringen noch einen netten Abend in der Stadt, essen zünftig im Martin’s Bräu und bummeln um das Freiburger Münster. So gestärkt erreichen wir dann noch am Freitag, den 03.05. vor Mitternacht unser trautes Heim…..

Insgesamt sind wir mehr in diesem Urlaub ca 5.000 km gefahren. Griechenland hat uns mit aussergewöhnlich schönem Frühlingswetter verwöhnt. Wir sind uns einig, es war ein toller Mix aus wunderbarer, farbenfroher Natur, spannender Kultur, quirligen Städtchen, schönen menschenleeren Stränden und viel Entspannung.